10 Januar 2025

[Rezension] Ferryman: Der Tod ist nur der Anfang von Justin Cronin

Ferryman: Der Tod ist nur der Anfang
von Justin Cronin
Übersetzer: Rainer Schmidt

Verlag: Goldmann
Coverrechte: Goldmann Verlag
Erscheinungstermin: 30. Mai 2024
Seitenzahl: 720
ISBN: 978-3442315260
Originaltitel: The Ferryman
Hardcover: 28 € (D)
E-Book: 19,99 € (D)
Demnächst auch als Softcover erhältlich


Klappentext:
Die Inseln von Prospera liegen in einem riesigen Ozean, idyllisch abgeschieden vom Rest der Menschheit. Die Bewohner genießen ein unbeschwertes Leben voller Privilegien, umsorgt von dienendem Hilfspersonal. Neigt sich die Lebenszeit der Prosperaner dem Ende zu, werden sie auf eine geheimnisvolle Nachbarinsel geschickt, um dort neu gebootet zu werden und ein weiteres Leben zu beginnen. Proctor Bennett ist der Fährmann, der die Prosperaner dorthin geleitet. Er hat seine Arbeit nie in Frage gestellt, bis er eines Tages eine kryptische Nachricht erhält. Sie bestätigt, was er insgeheim immer befürchtet hat – denn sie birgt eine Wahrheit, die das Schicksal der Menschheit auf ewig verändern wird ...

Meine Meinung:
Der Klappentext hörte sich für mich sehr interessant an und ich freute mich auf eine spannende Dystopie.
Der Prolog alleine hatte es schon in sich und ich dachte, wow, das haut mich direkt um! Und ich hatte dann sofort schon so viele Fragen im Kopf und Fragen stellt man sich in diesem Buch sehr viele und sehr oft. Das machte diese Geschichte aber auch so spannend, man fiebert regelrecht den Antworten auf all diese Fragen entgegen. Doch der Autor lässt den Leser lange im Ungewissen und die Buchseiten, die man bis dahin liest, dürften unterschiedliche Reaktionen hervorrufen.

Prospera, die verborgenen Inseln, werden als ein idyllisches Fleckchen Erde beschrieben mit angenehm tropischen Klima. Den Prosperanern fehlt es an nichts, sie leben luxuriös und ohne Krankheiten mit erfüllenden Berufen.
Zunächst einmal hört sich das Leben der Prosperaner ja fast schon nach einer Utopie an aber natürlich wird einem sehr schnell klar, dass es immer zwei Seiten einer Medaille gibt. Die Elite, die profitiert und das Hilfspersonal, das in Armut lebt. Aber das ist noch lange nicht alles.

Der Roman wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt aber überwiegend aus Sicht des Hauptprotagonisten Proctor Bennett. Und man erlebt Proctor wirklich in allen Facetten seines Daseins, was mir überwiegend gut gefallen hat. Auch alle anderen Charaktere sind gut ausgearbeitet und trotzdem kann man ihre Absichten und auch so manches Geheimnis lange nicht entschlüsseln, was natürlich erheblich zur Spannung beiträgt.

Der Autor Justin Cronin, auch bekannt durch seinen Welt-Bestseller "Der Übergang", hat einen fesselnden Schreibstil, der einen regelrecht durch die Seiten fliegen lässt. Und er hat auch sehr viel Fantasie. Normalerweise habe ich mit Fantasie gar keine Probleme, doch ab einem gewissen Punkt in diesem Buch, ließ mich der Autor in so manchen Situationen einfach nur verwirrt zurück. So einige Male fragte ich mich, ob ich es jetzt mit der Realität der Protagonisten oder mit deren Träumen oder Erinnerungen zu tun hatte und konnte das teilweise nicht auflösen.
Und das war für mich leider auch der Knackpunkt, denn hier hat mich diese Geschichte ein Stück weit verloren. Es gab zwar auch immer wieder spannende Szenen und Beschreibungen aber dann folgten wieder Darstellungen, die ich als sehr verwirrend und merkwürdig empfand.
Später löste sich alles auf und die Fragen, die ich praktisch von Beginn an im Kopf hatte, wurden fast alle beantwortet aber der Weg dahin war für mich teilweise schwierig. Ich habe mich dann auch so ein bisschen zum Ende gekämpft und deswegen vergebe ich drei Sterne.

Ich habe das Buch in einer kleinen Leserunde gelesen. Es war sehr interessant, dass uns dieser Roman bis zu einem gewissen Punkt alle abgeholt hat und es für uns alle spannend war. Dann kam für einige der Punkt, an dem sich der Leseeindruck veränderte. Am Ende gab es von "genial" bis "teilweise verwirrend" unterschiedliche Meinungen. Und das ist irgendwie auch schön und interessant, dass man eben die gleiche Geschichte unterschiedlich wahrnimmt und beurteilt.

Ein Dankeschön von mir an die Mitlesenden Nicole, Hibi, Aleshanee und Andrea!






4 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen!

    Das ging ja fix mit deiner Rezension :) Ich hab meine auch schon geschrieben, aber da sich noch so viele andere angestaut haben, wird die Veröffentlichung noch etwas dauern...
    Die Leserunde mit euch hat sehr viel Spaß gemacht - die Geschichte war dafür aber auch perfekt - es gab so viel zum Rätseln! Mir hat das ja sehr viel Spaß gemacht und auch wenn ich ja den Schockmoment mit euch erlebt habe, hab ich mich dann doch wieder fangen können.
    Im Rückblick betrachtet hat Cronin die Idee perfekt aufgebaut.
    Sehr schade dass es für euch dann nicht mehr so spannend war, gerade das Verwirrspiel war nochmal sehr spannend für mich.

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Guten Morgen!

      Ich hab die Rezension gestern geschrieben und dann stelle ich sie auch auf den Blog. Ich bin ja noch nicht lange wieder dabei, deshalb kann sich bei mir an Rezis noch nichts angestaut haben. ;)
      Das Buch war wirklich sehr gut für eine Leserunde geeignet. Ich fand es zwar auch schade, dass es mich dann nicht mehr so erreichen konnte, aber die Runde hat trotzdem Spaß gemacht, besonders die gefühlt tausend Fragen, die wir alle im Kopf hatten. :)
      Ich hatte ja vorher keine Rezensionen zu dem Buch gelesen und als ich jetzt meine Rezi bei Amazon hinterlassen habe, war es eigentlich genauso wie bei uns in der Leserunde. Es gibt zu dem Buch ganz unterschiedliche Meinungen. Ich finde das ja schon auch gut, dass man bei einem Roman unterschiedliche Sichtweisen haben kann. Die Idee von Cronin war aber wirklich sehr gut, das würde ich ihm auch nicht absprechen.

      Hab ein schönes Wochenende!
      Liebe Grüße, Andrea

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    2. Unterschiedliche Sichtweisen gibts ja meistens :) Ich schau mir oft vorher Rezensionen an, wenn ich unsicher bin ob ich ein Buch lesen möchte wenn ich den Autor noch nicht kenne. Je nachdem beeinflusst das auch meine Entscheidung ob ich es auf die Wunschliste packe. Dabei können aber negative Rezensionen für mich eine positive Entscheidung treffen lassen, denn manche Punkte sind für mich dann nicht schlimm... Nicole mag zum Beispiel fantastische Elemente nicht so gerne - oder ihr meintet ja, mit "Träumen" nicht so gut klarzukommen. Sowas stört mich jetzt überhaupt nicht :)

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