Ich bin ja nach 10 Jahren ohne Buch-Bubble in diese zurückgekehrt, also habe ich mich erst einmal orientiert. Anfangs war ich ein bisschen überfordert von all den - für mich neuen - Begriffen wie Enemies to Lovers, Dark Academia, Spice, Love Triangel, und so weiter und so fort. Zusammengefasst: Tropes!
Diese ganzen Begrifflichkeiten fliegen einem nur so um die Ohren, sowohl von den Verlagen, als auch von vielen Buchbloggern.
Und ich sage euch, ich kann es nicht mehr sehen, hören und lesen!
Was die Verlage betrifft: Schreibt doch bitte die Klappentexte wieder so, dass man in etwa weiß, was auf einen zukommt. Und bitte verheimlicht den potenziellen Lesern nicht, dass ihr möglichst viel Erotik, selbst in Fantasy Büchern, unterbringen wollt, bzw. die Autoren unterbringen sollen.
Ich verallgemeinere hier, allerdings ist das mein derzeitiger Eindruck und ich habe so ein Buch unwissentlich gekauft. Ein Fantasy Buch, dessen Klappentext sehr interessant für mich klang. Von einer durch Götter zerstörten Welt mit riesigen Urwäldern und den gefährlichsten Kreaturen war die Rede. Die Überlebenden existieren in nur noch neun Städten, die von Königen regiert werden, die sich von den Gefühlen der Sterblichen nähren...
Nun, Gefühle gibt es viele, muss man also vorhersehen, dass dabei in erster Linie sexuelle Gefühle gemeint sind? Vielleicht muss man das inzwischen, weil die ganze Fantasy-Buchwelt derzeit "verseucht" mit solchen Büchern ist.
Inzwischen gibt es tatsächlich schon Autoren, die darauf hinweisen, dass ihr Roman ohne "Spice" ist.
Das alles ist für mich absurd.
Und was hat das mit epischer Fantasy zu tun? Leider viel zu viel!
Die Nachfrage an "Romantasy" Büchern (romantische Fantasy) ist so hoch, dass die Verlage aus wirtschaftlichen Gründen keine langen Reihen epischer Fantasy mehr verlegen. Nur noch die erfolgreichen Klassiker sind zu haben aber neue Autoren von epischer Fantasy bekommen nicht mehr den Raum für ausgeprägten Weltenbau in vielen Bänden. Nicht mehr als 3 Bände und nicht mehr als 500 Seiten pro Buch, das sind die derzeitigen Vorgaben.
Es ist der Zeitgeist. Social Media, wenig Zeit, so viel Abwechslung auch durch Video Games und Streaming - da soll ein Buch keine 900 Seiten haben für viele, vor allem junge, Buchkäufer.
Dann gibt es auch viele Leser von epischer Fantasy die warten, bis alle Bände einer Reihe erschienen sind. Und das ist wiederum ein Problem für die Verlage. Wenn sich der erste Band einer Reihe schlecht verkauft, ist kein Geld für die nachfolgenden Bände da.
Ich finde diese Entwicklung unfassbar traurig aber ich sehe leider auch nicht, dass sich das wieder ändert.
Was bleibt den Autoren, die epische Fantasy nach ihren eigenen Vorstellungen schreiben möchten? Die Selbstpublikation. Das ist ein gangbarer Weg, auch wenn es bedeutet, sich selbst zu vermarkten und viel Zeit in die sozialen Netzwerke zu investieren.
Warten wir ab, wie sich alles weiter entwickelt aber von langen Fantasy-Reihen müssen wir uns vermutlich verabschieden.
Schönen guten Morgen!
AntwortenLöschenJa, es hat sich einiges in der Buchwelt getan - ich war ja in den letzten Jahren "mittendrin", aber ich muss auch gestehen, dass ich mich über vieles nicht informiert habe oder einfach darüber weggescrollt ^^
Der ganze Boom mit Romantasy ist natürlich nicht an mir vorbei gegangen. Als es anfing hab ich da auch ein paar Sachen gelesen, die nicht schlecht waren, aber einfach nicht so meinen Nerv getroffen haben.
Die ganzen Begrifflichkeiten - Tropes? ist das der Überbegriff? - kenne ich auch nicht so genau und interessieren mich auch nicht :D
Man muss halt wirklich suchen, denn die meisten Neuerscheinungen in dem Genre sehen für mich alle ähnlich aus und klingen ähnlich...
Aber es gibt auch ein paar wirklich tolle Besonderheiten - und: man kann wirklich auch wieder ältere lesen, denn da gibts ja auch ganz tolle Reihen!
Erdsee hab ich erst letztes Jahr für mich entdeckt!
Die Weitseher Reihe von Robin Hobb, einfach nur genial! Hier muss man aber auf die Reihenfolge achten, das ist etwas verzwickt.
Tad Williams Reihe über den Drachenbeinthron ist auch schon älter, aber er schreibt ja grade die letzte Fortsetzung - auch eine geniale Reihe!
Die Salkurning Trilogie von Loons Gerringer (Selfpublisher) war ein Jahreshighlight von mir! (ist aber keine epische Fantasy, die kann man schlecht einordnen... aber sehr zu empfehlen)
Abercrombie mit der Klingenreihe hab ich auch kürzlich gelesen - sehr rau und brutal, aber auch sehr gut!
Die Ulldart Reihe von Markus Heitz, die Krosann Saga von Sam Feuerbach!
Da gibt es schon einiges :)
Liebste Grüße, Aleshanee
Guten Morgen Aleshanee!
LöschenMir ist völlig klar, dass man das nicht so sehr wahrnimmt, wenn man mittendrin ist. Aber für mich hat sich die Buch-Welt schon sehr verändert. Aber es ist wie es ist und man kann ja versuchen, die Rosinen für sich rauszupicken.
Ich habe mal meine, in den letzten Wochen angelegte, Wunschliste mit deinen Buch-Empfehlungen verglichen.
Zwei stehen (standen) noch nicht auf meiner Liste. Das ist die Salkurning Trilogie und die Krosann Saga.
Salkurning erschien 2013 aber leider habe ich das damals verpasst. Danke für deine Tipps!
Ich habe auf meiner Liste auch viele Tipps von Tina (Phantastische Zeit), sie hat in dem Genre ja auch schon wahnsinnig viel gelesen.
Ich wünsche dir einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße, Andrea
Hallo Aleshanee, da bin ich bei allen genannten Reihen dabei, zumal ich die Weitseher Saga ja 2024 auch gelesen habe. Ich nenne noch Michael J. Sullivan, Pascal Wokan, hier besonders die Sandmagier, Horus W. Odenthal, Anthony Ryan, und auch ältere Reihen wie Schwerter des Zorns von David Weber oder Michael Stackpole. . Ich halte mich von diesen favorisierten Sachen fern. Da wird ja nur noch an Hand des Farbscgnitts etwas gekauft, statt auf den Inhalt zu achten. Nicht high fantasy: Die Bücher um Bourbon Kid von Anonymus, ales von T.J. Klune, V.E, Schwab.
LöschenDa hab ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt :) Ich hab diese Veränderungen natürlich sehr wohl mitbekommen - aber mich eben nicht so sehr über die vielen Begriffe informiert. So hatte ich das gemeint.
LöschenDer Romantasy Boom nervt mich immer noch, aber wenn es anscheinend so viele Leser findet, dann sollen sie das ruhig machen. Noch hab ich genug Lesestoff mit High Fantasy, der mir zusagt.
Wie Petra oben z. B. erwähnt hat, stehen Reihen von Anthony Ryan und Sullivon auf meiner Wunschliste, oder auch Otherland von Tad Williams kenne ich noch nicht. Auch die alte Reihe von Terry Goodkind: Das Schwert der Wahrheit, hab ich damals nicht fertig. gelesen. Die möchte ich gerne nochmal von vorne starten.
Bei Das Rad der Zeit stecke ich auch noch mittendrin.
Lesestoff geht mir erstmal nicht aus :)