Liebe Bookies,
ich mache mir schon lange Gedanken über das weit verbreitete Format von Rezensionen, das ja meist in ausführlicher Textform verfasst wird.
Seit ich vor etwa 14 Jahren anfing über Bücher zu bloggen, ist es allgemein so, dass man eine kurze Einführung, bzw. Zusammenfassung über den Inhalt schreibt, die aussagekräftig ist aber idealerweise nicht wirklich spoilert.
Danach kommt dann die ausführliche eigene Meinung, die Schreibstil, Worldbuilding, Charaktere, Logik, usw. beschreibt. Manchmal werden noch besonders schöne oder bezeichnende Zitate eingefügt. Zum Schluss dann oft noch ein kurzes Fazit.
In der Regel beansprucht eine ausführliche Rezension viel Zeit! Viele Verlage erwarten für ein Rezensionsexemplar auch eine ausführliche Rezension als Gegenleistung und es gibt auch BloggerInnen, die sehr gerne lange Rezensionen schreiben.
Ich frage mich nur: Wie viele Leute nehmen sich die Zeit und lesen Rezensionen komplett durch? Gerade in unserer schnelllebigen Zeit habe ich das Gefühl, dass es immer weniger tun und viel mehr das Fazit am Ende der Rezension beachtet wird oder eben einfach die Anzahl der vergebenen Sterne. Das mag unter uns Bloggenden anders sein aber wir möchten doch auch gerne die Leser erreichen, die nicht über Bücher schreiben, die einfach nur ein gutes Buch lesen wollen!
Mir ist natürlich klar, dass die Verlage bestimmen, wie eine gute Rezension auszusehen hat, dafür gibt es das kostenlose Leseexemplar.
Ich möchte für mich zukünftig einen anderen Weg gehen!
Bisher habe ich nur wenige Rezensionsexemplare angenommen und werde es ab sofort gar nicht mehr tun. Dadurch bin ich nicht nur völlig unabhängig, ich kann auch meine Rezensionen frei gestalten. Und die werden zukünftig anders sein, weil ich schon länger unzufrieden mit dem bisherigen Format bin.
Ehrlich gesagt, habe ich mich schon lange gefragt, warum man eine eigene Inhaltsangabe schreiben soll, wenn der Klappentext doch schon genau das aussagt?!
Ich werde also ab jetzt immer den Klappentext angeben und danach gibt es die Punkte "Das hat mir gefallen" und "Das hat mir weniger gefallen" und natürlich die dazugehörige Begründung.
Ich denke, dass es so für potenzielle LeserInnen übersichtlicher ist und sie für sich schneller und einfacher erkennen können, ob das Buch interessant für sie sein könnte.
Ich erfinde damit das Rad natürlich nicht neu, aber es wird mich ein bisschen von der Last der langen, zeitintensiven Rezensionen befreien und für Interessierte hoffentlich übersichtlicher und schneller zu erkennen sein, ob das Buch etwas für sie sein könnte.
Wie haltet ihr es mit Rezensionen? Schreibt ihr gerne ausführliche Rezensionen und lest ihr sie auch auf anderen Blogs?
Oder wünscht ihr euch auch lieber ein anderes Format?
Liebe Andrea, ich denke auch Verlage lesen Rezensionen eher oberflächlich fürchte ich. Aber das ist nur eine Vermutung von mir, der jede Beweiskraft fehlt :-) .
AntwortenLöschenWir Bookies, wie DU uns Lesebegeisterte liebevoll nennst , lesen vielleicht schon eher sorgfältig, wenn die Thematik interessiert. Aus diesem Grund gebe ich immer schon den Klappentext oben an , um es den Leser*innen zu erleichtern eine Entscheidung zu treffen. Dann fühle ich mich ich auch nicht so verpflichtet ausführlich im Text vom Inhalt zu posten.Jeder muss seinen eigenen Weg für eine Buchbesprechung finden , schön dass DU das Thema hier ansprichst. Ich führe meinen Blog eher wie ein Tagebuch. Wenn ich ältere Beiträge von mir nachlese, komme ich oft ins Staunen ;-) . Vieles vergisst der Kopf, wenn es nicht schwarz auf weiss zu finden ist.
LG Angela
Ja, Angela, du hast natürlich Recht damit, dass man da seinen eigenen Weg finden muss. Ich habe für mich gemerkt, dass ich etwas ändern möchte. Trotzdem bin ich ja frei darin, bei meinem neuen Format auch ausführlicher zu schreiben, wenn ich das mag.
LöschenWas die Verlage betrifft, ist es ganz bestimmt so wie du schreibst, aber das ist sicher anders, wenn man da einen Fuß in die Tür bekommen möchte. Die Anforderungen sind mir aber -gerade was die Follower-Anzahl auf Social Media betrifft- einfach viel zu hoch. Ich bin einfach nicht bereit, so dermaßen viel Zeit und Energie in Instagram zu investieren. Deswegen gestalte ich den Blog so, dass es mir Spaß macht und darum geht es ja letztendlich. 🙂
Liebe Andrea,
AntwortenLöschenwie Angela es schon vermutet: ich denke nicht, dass Verlage jede unserer Rezensionen so genau durchlesen. Wenn ich da manche sehe, die Rezensionsexemplare rezensieren, und das in einem Absatz, dann denke ich nicht, dass da so genau darauf geschaut wird.
Warum viele den Inhalt bzw. eine Art Klappentext nochmal schreiben weiß ich auch nicht. Ich selber lese ja so gut wie keine Klappentexte mehr (spoilern oder sind zu allgemein) und ich vermute, dass es anderen auch so geht -> weshalb ich in meine Rezensionen tatsächlich anfangs oft schreibe, um was es geht. Eben weil viele den KT nicht lesen (wollen).
Aber das fließt in die Rezension mit ein und ist keine Inhaltsangabe. Zumindest aus meiner Sicht, ich weiß ja nicht wie das auf andere wirkt :D
Ansonsten halte ich mich an keine Vorgaben bzw. hab da auch noch nie wirklich eine gesehen oder mir durchgelesen. Ich schreibe das, was mir wichtig ist zu dem Buch, was mir aufgefallen ist, ob positiv oder negativ, ob es Handlung, Schauplatz, Figuren, Atmosphäre oder sonstiges betrifft. Das kann mal mehr sein, aber auch mal weniger. Das kommt ganz auf die Geschichte drauf an ;)
Bei anderen lese ich mir auch längere Rezensionen durch. Es kommt drauf an, ob da was drin steht, was mich interessiert xD Ist also auch sehr individuell. Sophie von Wordworld schreibt ja eigentlich IMMER sehr lange und ausführliche Rezensionen - und wenn mich das Buch interessiert, lese ich mir die auch komplett durch.
Bin aber auch immer zufrieden, wenn jemand eine kurze, aussagekräftige Rezension hinbekommt. Ist ja auch nicht so einfach...
Liebste Grüße, Aleshanee
Häkchen vergessen ;)
LöschenIch möchte es mal kompakter versuchen. Ich bin da ja trotzdem frei, so viel zu schreiben wie ich mag.
LöschenMir ist aber schon aufgefallen, dass es eine ganze Reihe von Verlagen gibt, die bei ihren Anforderungen nicht nur eine riesige Follower-Anzahl verlangen, sondern auch ausführliche Rezensionen.
Das ist ok, nur möchte ich das nicht erfüllen müssen. 😉
Mal sehen, wie sich das zukünftig bei mir einpendelt bis ich mich damit wohl fühle.
Das hab ich nicht mehr so auf dem Schirm, weil ich mir das schon lange nicht mehr angeschaut habe, also die Kriterien von Verlagen für Rezensionsexemplare... das hab ich damals gemacht, zum Anfang meiner Bloggerzeit und seitdem stehe ich mit den Verlagen in Kontakt. Deshalb hab ich nicht mitbekommen, ob sie daran etwas geändert haben.
Löschen"Eine ausführliche Rezension" ist ja keine so genaue Beschreibung, was damit gemeint ist ... ich seh nur viele, die regelmäßig Rezi-Exen rezensieren und das mit wenig Text, scheint also nicht wirklich groß kontrolliert zu werden ;)
Hallo liebe Andrea
AntwortenLöschenIch habe schon von jeher meinen eigenen Stil, was Rezensionen betrifft. Ich denke, Verlage lesen mehrere Rezensionen von Büchern, die sie extrem vermarkten wollen. Kleinere Verlage lesen eventuell viel mehr Rezensionen.
Ich finde es schade, dass man selten Feedback von Verlagen bekommt. Droemer Knaur scheint mir, liest mehrere Rezensionen. Das ist aber auch nur so ein Gefühl von mir. Klappentexte, mit eigenen Worten, versuche ich immer in die Rezensionen zu integrieren. Natürlich etwas anders. Ich halte das auch für unnötig.
Rezensionsexemplare werde ich stark einschränken. Ich möchte selbstgekaufte Bücher lesen, wenn ich Lust darauf habe. Mein Ziel, nicht mehr wie drei Rezensionsexemplare. Bei mir artet es gerne bei Netgalley aus. Da ist es einfach und sehr verführerisch. Aber du hast ja selbst schon festgestellt, wie lese-frei man sich da fühlt.
Tolles Thema.
Liebe Grüße von der Gisela. Hab ein schönes Wochenende.
Hallo Gisela,
Löschenfür mich macht es inzwischen wirklich einen großen Unterschied, wann und wie oft ich lese. Klar ist es ein Kostenfaktor, aber ich habe ja sonst fast kein Hobby. ;) Es ist einfach schön, zu einem Buch zu greifen, auf das ich genau jetzt Lust habe. Und wenn ich dann doch mal nicht so gut in die Geschichte finde, dann kann ich das Buch zur Seite legen und zu einem anderen Zeitpunkt nochmal anfangen - ohne den Druck eines Rezension-Exemplars, das ja oft innerhalb einer bestimmten Zeit besprochen werden soll/muss. Und dann eben auch auf Social Media promoten. Ich veröffentliche meine Rezensionen zwar auch auf Instagram, habe aber nicht den Druck, ständig etwas posten zu müssen, um überhaupt gesehen zu werden. Mir gefällt das so. :)
Ich denke, du hast da eine gute Lösung für dich künftig getroffen. Man merkt ja, wenn es zu viel wird oder der Druck zu groß und kann es reduzieren oder eben komplett ändern. Wichtig ist und bleibt, dass es Spaß macht!
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!
Liebe Andrea,
AntwortenLöschenInteressante Frage... ich denke Verlage lesen vereinzelte Rezensionen. Ich denke zb die Damen vom Bloggerportal machen das. Denn irgendwie gehört das doch zu ihrem Job, Bücher an Rezensenten zuvergeben, diedem Verlag einen Mehrverkauf bescheren. Und deshalb müssen ja " die faulen Eier" aussortiert werden.
Ich persönlich mag keine Klappentexte bei Rezensionen anderer. Denn gerade die selbstgeschriebenen Inhaltsangaben finde ich spannender und sagen mir oft, ob ein Buch vom Inhalt her, was für mich ist. Du hadt mich so neugierig gemacht, dass ich mir göeich eine deiner Rezensionen ansehe.
Liebe Grüsse
Irene
Hallo liebe Irene,
Löschenmit dem Bloggerportal habe ich mich gar nicht beschäftigt. Das gab es in meiner ersten Blogger-Zeit (2011-2014) noch gar nicht. Damals haben die Verlage noch selbst ihre Blogger-Listen geführt und Rezensionsexemplare vergeben. Aber ich habe davon natürlich gehört und ich bin mir sicher, dass ich die Anforderungen gar nicht erfüllen würde, weil Social Media so wichtig geworden ist und ich nicht bereit bin, zu viel meiner Zeit in Instagram oder ähnliches zu investieren. Wenn man natürlich von früher her schon einen guten Leser-Stamm hat, dann ist es viel leichter. Ich war ja ganze zehn Jahre weg aus der Buch-Bubble und habe im letzten Dezember komplett neu angefangen. Vielleicht ist dadurch auch mein Blick auf die Anforderungen der großen Verlage heute, deutlich kritischer geworden.
Zum Thema Klappentexte: Wonach suchst du dir neue Bücher, z.B. in einem Buchladen aus? Oder schaust du nur nach Empfehlungen von anderen Bloggern?
Ich lese immer die Klappentexte, bevor ich mir ein Buch kaufe.
Wenn die Klappentexte aber zu lang sind und zu viel verraten, zeige ich sie nicht komplett bei meinen Rezis. Da achte ich dann schon darauf. Ich schreibe aber auch ab und zu meine eigene Inhaltsangabe, da kommt es einfach auf das Buch an oder ob mir der Klappentext zum Inhalt nicht so gefällt.
Kleinere Verlage lesen schon auch die Rezensionen und man bekommt sogar öfter mal ein Feedback. Aber die kleinen Verlage verlangen, bzw. erwarten eben auch viel Werbung auf Social Media. Ich kann das natürlich verstehen, sie haben es nicht leicht, gesehen zu werden, bei all der Konkurrent. Nur ist das eben nichts für mich. Ich kann und mag nicht so viel Zeit investieren, deswegen ist es so, wie ich es mache, richtig für mich. :)
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!