06 Mai 2025

[Rezension] The Bright Sword von Lev Grossman

 

THE BRIGHT SWORD: Ein Artus-Roman
von Lev Grossman
Übersetzt von: Heide Franck, Alexandra Jordan

Foto Copyright: Andrea Hausmann

Verlag und Coverrechte: Fischer/TOR 
Erscheinungstermin: 23.04.2025, Seitenzahl: 720
ISBN: 978-3596711819, Preis HC: 32 € (D), E-Book: 21,99 € (D)
Genre: Historische Fantasy


Klappentext:

Als der junge Ritter Collum in Camelot eintrifft, um seinen Platz an der Tafelrunde einzunehmen, muss er feststellen, dass er zu spät kommt. Der König ist tot und hinterließ keinen Erben. Nur eine Handvoll Ritter hat die Schlacht von Camlann überlebt, doch es sind nicht die Helden der Legende, wie Lancelot oder Gawain. Es sind die Sonderlinge der Tafelrunde wie Sir Palomides, der sarazenische Ritter, und Sir Dagonet, Artus' Narr, der zum Scherz zum Ritter geschlagen wurde. Zu ihnen gesellt sich Nimue, die Merlins Lehrling war, bis sie sich gegen ihn gewendet hat. Gemeinsam macht sich diese zusammengewürfelte Gemeinschaft auf den Weg, um Camelot in einer zerstörten Welt wieder aufzubauen.


Meine Meinung:

Lev Grossman überrascht mit seiner Neuinterpretation der Artus Sage!
Wir begleiten in diesem Roman nicht nur die Ritter, die die Schlacht von Camlann überlebt haben, sondern erfahren in Rückblicken auch etwas über Artus Herkunft, die Situation als er das legendäre Schwert Excalibur aus dem Stein zog und sein Wirken als König von Britannien.
Als Leser erfährt man in diesem Roman eigentlich fast alles, was sich so über die Jahrhunderte an immer weiter ausgeschmückten und ausgedachten Geschichten rund um die Artus Sage angesammelt hat und noch mehr, denn der Autor hat es durchaus verstanden dieser Geschichte auch seinen eigenen Stempel aufzudrücken.
Und Lev Grossman hat das auf eine sehr unterhaltsame, bildliche und humorvolle Art erzählt, der es aber nicht an Tragödien und viel Fantasie mangelt.

Einer der Hauptprotagonisten in diesem Roman ist Collum, der sich als junger Mann mit der gestohlenen Rüstung seines Dienstherren auf den Weg nach Camelot macht, um ein Ritter der Tafelrunde zu werden. Er wuchs auf einer Insel im Norden Britanniens auf und weiß noch nicht, dass Artus tot und die Tafelrunde aufgelöst ist.
Als er in Camelot ankommt, trifft er dort nur noch auf einen erbärmlichen Haufen, der einst  Teil der stolzen Ritter der Tafelrunde war und dem nun der Sinn im Leben fehlt.
Schließlich schlägt Collum vor, keine Mahlzeit mehr zu sich zu nehmen, bis Gott ein Wunder wirkt - so, wie es einst Artus tat. Und sie bekommen ihr Wunder in Gestalt eines grünen Ritters. Nun haben die Gefährten so einige Abenteuer zu bestehen und machen sich auf den Weg um letztendlich einen neuen König zu finden.


Der grüne Ritter in meiner Vorstellung (KI generiert)

Man lernt neben Collum die Ritter Bedivere, Dinadan, Constantine, Scipio, Palomides, Dagonet, die Zauberin Nimue und im Verlauf der Geschichte noch einige weitere Ritter und Merlin kennen. Im Grunde genommen begegnen uns fast alle Figuren, von denen man jemals, in welcher Artus Sage auch immer, gehört oder gelesen hat und noch mehr. Das schließt natürlich auch allerlei Figuren der Anderswelt ein, die eine bedeutende Rolle spielt. So treffen wir auf Morgan le Fay, die Dame vom See, verschiedene Feen und auch herabsteigende Engel.

Lev Grossman hat hier wirklich alles in dieses 720 Seiten starke Buch gepackt, was einerseits für mich an keiner Stelle zu Langeweile geführt hat, andererseits aber auch tatsächlich ein bisschen zu kurz war, um alles angemessen abzuhandeln. Man wird teilweise mit leicht chaotisch anmutenden Sprüngen von Rückblicken zur Gegenwart und von einer Person zur nächsten geschleudert und dennoch sind einige Episoden für mich zu kurz gekommen. Zum Beispiel die Geschichte von Sir Galahad, der ja eigentlich eine große Rolle in der Artus Sage innehat, hier aber nur einen sehr kurzen Umriss erhält. Der Autor erklärt dazu auch einiges in seinem Nachwort.
Das ist kein großer Kritikpunkt, denn Lev Grossman hat eine sehr angenehme und humorvolle Art diese Geschichte neu zu erzählen und ich kann sie jedem empfehlen, der Artus-Geschichten mag.



Auch rezensiert von Aleshanee (Weltenwanderer)


2 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen!

    Du hast das sehr schön zusammengefasst und wir sind uns hier ja insgesamt absolut einer Meinung gewesen! Er hat alles gut untergebracht und viele bekannte Namen sind einem ins Auge gesprungen, aber an manchen Stellen hätte ich es mir gerne auch noch ausführlicher gewünscht.
    Es war auf jeden Fall ein interessanter Ausflug und es gab viele witzige und kuriose Abenteuer :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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